Die Verbreitung von Übergewicht und Adipositas bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland

Übergewicht und Adipositas sind ein wachsendes gesundheitliches Problem. Bislang gab es für Kinder und Jugendliche jedoch keine repräsentativen altersspezifischen Aussagen zur Verbreitung des Problems in Deutschland. Im Rahmen des bundesweiten Kinder- und Jugendgesundheitssurveys (KiGGS) wurden die Teilnehmer im Studienzentrum standardisiert gemessen und gewogen. Zur Definition von Übergewicht und Adipositas wurden die von Kromeyer-Hauschild et al. vorgelegten Referenzdaten zur Verteilung des Body-Mass-Index (BMI) zugrunde gelegt. Damit liegen erstmalig repräsentative Informationen zur Verbreitung von Übergewicht und Adipositas vor: 15% der Kinder und Jugendlichen von 3–17 Jahren haben einen BMI oberhalb des 90. Perzentils der Referenzdaten und sind damit übergewichtig. Eine Untergruppe davon, nämlich 6,3% aller 3- bis 17-Jährigen, leidet nach dieser Definition unter Adipositas, da ihr BMI oberhalb des 97. Perzentils der Referenzdaten liegt. Der Anteil der Übergewichtigen steigt von 9% bei den 3- bis 6-Jährigen über 15% bei den 7- bis 10-Jährigen bis hin zu 17% bei den 14- bis 17-Jährigen. Die Verbreitung von Adipositas beträgt bei den 3- bis 6-Jährigen 2,9% und steigt über 6,4% bei den 7- bis 10-Jährigen bis auf 8,5% bei den 14- bis 17-Jährigen. Klare Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen oder zwischen den alten und neuen Bundesländern sind nicht zu erkennen. Ein höheres Risiko für Übergewicht und Adipositas besteht bei Kindern aus Familien mit niedrigem Sozialstatus, bei Kindern mit Migrationshintergrund und bei Kindern, deren Mütter ebenfalls übergewichtig sind.

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